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Als "steady state" wird das langfristige VOllerwerbsgleichgewicht (auch als natürliches Produktionsniveau YN) bezeichnet.
Der Output im steady state ist nicht vom Preisniveau abhängig. Die Outputmenge wird lediglich durch Produktionstechnologie,
Arbeit und Kapital in der Volkswirtschaft bestimmt.
(i) unvollkommene Informationen: Die Annahme von unvollkommenen Informationen beschreibt eine Situation, in der Marktteilnehmer nicht
über alle nötigen Informationen verfügen, um die bestmögliche Entscheidung (bspw. Preisfestzung) ohne Unsicherheiten zu treffen.
Produzenten kennen nur die Preisentwicklung ihres eigenen Gutes - allerdings nicht die Preisentwicklung der übrigen Produzenten. Steigt das allgemeine Preisniveau,
bemerkt ein Produzent den Preisanstieg nur anhand seines eigenen Produkts (bspw. Preiserhöhung durch Verschiebung der Nachfragekurve). Durch denen eigenen Preisanstieg schlussfolgert der
Produzent, dass der relative Preis seines Gutes gestiegen ist. Aufgrund von mangelnden Informationen über die Preisentwicklung anderer Güter (von anderen Produzenten),
weiß der Produzent nicht die Preisentwicklung der anderen Gütern in der kurzen Frist. Aus diesem Grund weitet der Produzent die eigene Produktion aus. Allerdings gilt dieses
Phänomen auch für alle anderen Produzenten und der aggregierte Output steigt mit dem Preisniveau.
(ii) Lohnstarrheit: Lohnstarrheit bedeutet, dass Nominallöhne nicht direkt auf Preisänderungen reagieren.
Bei unflexiblen Nominallöhnen führt ein Preisanstieg zu niedrigeren Reallöhnen, wodurch die Arbeitsnachfrage und letztlich auch das Güterangebot steigt.
Dadurch steigt der volkswirtschaftliche Output mit dem Preisniveau an.
(iii) Nominallohnillusion: Arbeitnehmer können kurzfristig nicht zwischen Nominal- und Reallohn unterscheiden. Durch einen Preisniveauanstieg
steigt auch der Nominallohn, der Reallohn hingegen sinkt. Fälschlicherweise halten Arbeitnehmen den Nominallohnanstieg für einen Reallohnanstieg und erhöhen
daraufhin das Arbeitsangebot. Folglich steigt die Gesamtproduktion mit dem Preisniveau an.
(iv) Preisrigidität: Preisstarrheit (Preisrigidität) beschreibt, dass Preise nicht sofort auf Nachfrageveränderungen reagieren, d.h. dass sich Preise langsam
langfristig auf realwirtschaftliche Änderungen anpassen.
In jeder Periode kann immer nur ein Teil aller Unternehmen ihre Preise anpassen. Steigt das Preisniveau, werden Produktie von Unternehmen vermehrt nachgefragt, welche ihre Preise
(noch) nicht anpassen konnten, da diese relativ günstiger werden. Durch die erhöhte nachfrage weiten diese Unternehmen ihre Produktion aus. Folglich steigt die aggregierte Produktion
mit dem Preisniveau an.
\[ W = P^{e} F(u,z) ⇔ W/P = F(u,z) \]
Bei sinkender Arbeitslosigkeit fordern Arbeitnehmer einen höheren Nominallohn, da Arbeitgeber nur wenige potenzielle Alternativen
einstellen können (höhere Verhandlungsmacht bei den Arbeitnehmern). Bei konstantem Preisniveau steigt folglich der Reallohn bei sinkender
Arbeitslosigkeit:
\[ u ↓→ W ↑→ W/P ↑ \]
Bei steigender arbeitslosenquote sinken die Nominal- bzw. Reallöhne, c.p. Aufgrund geringerer Lohnkosten können Unternehmen ihre Güterpreise
reduzieren und das Preisniveau sinkt.
\[ P_{t} = P_{t}^{e} (1+\mu) F(u,z) \]
\[ u ↑→ F(u,z) ↓→ P ↓ \]
(i) Kurzfristige AS-Kurve:
(ii) Langfristige AS-Kurve:
(i) Keynes-Zinssatzeffekt: Aufgrund eines höheren Preisniveaus müssen Haushalte ihre verzinslichen Wertpapiere liquidieren, um ihren Konsum
konstant halten zu können. Dadurch sinken die Wertpapierkurse und der Zinssatz steigt. Der höhere Zins führt zu einem Invesititionsrückgang und reduziert die Gesamtnachfrage.
\[ p ↑→ i ↑→ I ↓→ Y^{D} ↓ \]
(ii) Pigou-Vermögenseffekt: Ein Preisniveauanstieg reduziert die reale Geldmenge (Kassenbestände) der Haushalte, d.h. Haushalte können sich, c.p., real weniger
kaufen und die Gesamtnachfrage sinkt.
\[ P ↑→ M/P ↓→ Y^{D} ↓ \]
(iii) Mundel-Flemming-Wechselkurseffekt: Ein Preisniveauanstieg führt, c.p., zu einem Anstieg der inländischen Zinsen. Dadurch werden inländische Kapitalanlagen relativ
zum Ausland attraktiver und ausländische Investoren investieren vermehrt in inländische Kapitalanlagen. Dieser Kapitalzufluss lässt die heimische Währung aufwerten, wodurch Exporte
für das Ausland teurer, Importe im Gegenzug für das Inland günstiger werden. Die Nettoexporte sinken, wodurch sich auch die heimische Gesamtnachfrage reduziert.
\[ P ↑→ i ↑→ E ↑→ Ex ↓ Im ↑→ NX ↓→ Y^{D} ↓ \]
Die Corona-Pandemie war sowohl ein angebots- als auch nachfrageseitiger negativer Effekt. Aufgrund von politischen Maßnahmen mussten Unternehmen
ihre Produktion reduzieren (angebotsseitig), gleichzeitig führten bspw. Ausgangsbeschränkungen und Lohneinbußen durch Kurzarbeit zu einem Nachfrageeinbruch (nachfrageseitig).
(i) Nachfrageseitige expansive Fiskalpolitik:
\[ T ↓, G ↑→ AD ↑→ P↑,Y↑ \]
Eine nachfrageseitige expansive Fiskalpolitik erhöht die Gesamtnachfrage, sodass das ursprüngliche Produktionsniveau erreicht werden könnte, allerdings bei einem deutlich höheren
Preisniveau. Erhöht der Staat seine Staatsausgaben, lässt die Steuern jedoch unverändert, führen höhere Staatsausgaben zu einem Konsumrückgang von privaten Haushalten aufgrund von
Reallohnkürzungen durch ein Preisniveauanstieg. Außerdem entsteht durch diese Maßnahme ein Zielkonflikt mit einer Zentralbank, welche Preisniveaustabilität anstrebt. In diesem
Fall müsste die Zentralbank mit einer restriktiven Geldpolitik das Preisniveau drücken, wodurch nicht nur das Preisniveau, sondern auch das Produktionsniveau sinkt. Im schlechtesten
Fall bleiben sowohl Preis- als auch Produktionsniveau unverändert, während höhere Staatsausgaben private Konsumnachfrage und Investitionen vom Markt verdrängen.
(ii) Angebotsseitige expansive Fiskalpolitik:
\[ T ↓, G ↑→ AS ↓→ P↓,Y↑ \]
Durch Steuersenkung oder Subventionen für Unternehmen könnte die Produktion auf das natürliche Produktionsniveau zurückgeführt werden. Gleichzeitig würde eine solche Maßnahme das
Preisniveau reduzieren. Da als Folge der Corona-Pandemie das Preisniveau gestiegen, ist eine Reduktion des Preisniveaus als Folge der Fiskalpolitik aus Zentralbanksicht wünschenswert.
Es entsteht kein Zielkonflikt mit der Zentralbank.
(iii) Wachstumsorientierte Geldpolitik:
\[ M ↑ M/P ↑→ i↓→ I↑→ AD ↑→ P↑,Y↑ \]
Die Ausweitung der nominalen Geldmenge reduziert den Zinssatz, wodurch Investitionen und die aggregierte Nachfrage ansteigen, sodass das natürliche Produktionsniveau erreicht werden kann.
Allerdings führt wachstumsorientierte Geldpolitik zu einem höheren Preisniveau (Zielkonflikt mit Preisniveaustabilität) und Reallöhne sinken, c.p.
(iv) Preisniveauorientierte Geldpolitik:
\[ M ↓→ M/P ↓→ i ↑→ I ↓→ AD ↓→ Y ↓, P↓ \]
Durch die Corona-Pandemie ist das Preisniveau gestiegen, weshalb die Zentralbank durch restriktive Geldpolitik das Preisniveau reduzieren möchte. Folglich würde eine Preisniveauorientierte
Geldpolitik die Rezession weiter verstärken, indem durch höhere Zinsen die Produktion bzw. die Investitionen weiter zurückgefahren werden würde.
Die graphische Lösung können Sie mit Hilfe der Grafik aus Aufgabe 6 (b) ablesen.
Ja, es entsteht ein Zielkonflitik zwischen expansiver nachfrageorientierter Fiskalpolitik ("Doppel-WUMMS") und restriktiver Geldpolitik. Durch den negativen Energiepreisschock
verschiebt sich die AS-Kurve nach links, wodurch P ↑ und Y ↓. Die höheren Staatsausgaben führen zu einem Anstieg der Gesamtnachfrage, wodurch P ↑↑ und Y ↑.
Allerdings muss die EZB, um das Preisniveauziel zu erfüllen, mit einer restriktiven Geldpolitik gegensteuern, wodurch sowohl P ↓ als auch Y ↓.
Die AD-Kurve bildet alle (Y, P)-Kombinationen ab, bei denen sich der Geld- und Gütermarkt im Gleichgewicht befindet. Steigt das Preisniveau, so sinkt die reale Geldmenge
und der Zinssatz steigt, c.p., wodurch Invesitionen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt, d.h. negativer Zusammenhang zwischen Preisniveau und gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
Die AS-Kurve bildet alle (Y, P)-Kombinationen ab, bei denen sich der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht befindet. Kurzfristig ist die AS-Kurve steigend (siehe Aufgabe 2), während die
langfristige AS-Kurve vertikal verläuft.
Lohnsetzung: Annahme:
\[ P = P^{e} \]
\[ W = PF(u,z) ⇔ W/P = F(u,z) \]
Negativer Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote und Reallohn, d.h. fallende Lohnsetzungskurve.
Preissetzung:
\[ P = (1 + \mu)W ⇔ W/P = \frac{1}{1+\mu} \]
Negativer Zusammenhang zwischen Reallohn und Gewinnaufschlag. Der Gewinnaufschlag ist allerdings eine Konstante, wodurch die Preissetzungskurve horizontal verläuft.
Die gleichgewichtige Arbeitslosenquote ergibt sich aus dem Schnittpunkt zwischen Lohn- und Preissetzungskurve:
\[ F(u,z) = \frac{1}{1 + \mu} \]
Bei einem positiven Angebotsschock verschiebt sich die AS-Kurve nach rechts/oben und bei einem positiven Nachfrageschock verschiebt sich die AD-Kurve nach rechts/unten.
Expansive nachfrageorientierte Fiskalpolitik: Durch diese Maßnahme würde sich die AD-Kurve nach rechts verschieben, wodurch Y ↑ und P ↑.
Eine solche Maßnahme würde die Wirtschaft stimulieren und das Preisniveau konstant halten; sinnvolle Maßnahme.
Restriktive angebotsorientierte Fiskalpolitik: Durch diese Maßnahme würde sich die AS-Kurve wieder nach links verschieben, d.h. man würde versuchen den positiven
Angebotsschock zu neutralisieren. Dadurch würde nicht nur das Preisniveau konstant bleiben, sondern auch das Einkommen; nicht sinnvolle Maßnahme.
Negativer Nachfrageschock bedeutet, dass die AD-Kurve nach unten verschoben wird, wodurch Y ↓ und P ↓.
In diesem Fall wäre eine expansive angebotsorientierte Fiskalpolitik die beste Maßnahme, da das Preisniveau bei konstantem Einkommen geringer ist, d.h. das
reale Einkommen wäre höher als in der Ausgangssituation.
In der kurzen Frist führt eine Ausweittung der nominalen Geldmenge zu niedrigeren Zinsen, wodurch die Investitionen und folglich auch die Gesamtnachfrage steigen. Die Produktion liegt über ihrem natürlichen Niveau. Die AD-Kurve verschiebt sich durch die expansive Geldpolitik nach rechts. \[ M ↑→ M/P ↑→ i ↓→ I ↑→ Y ↑, P ↑ \] Durch die expansive Geldpolitik liegt das tatsächliche Preisniveau allerdings über dem erwarteten Preisniveau der Marktakteure. Daraufhin passen diese ihre Preiserwartungen nach oben an. Dadurch verschiebt sich die AS-Kurve solange nach links, bis das natürliche Produktionsniveau wieder erreicht ist. Dadurch stellt sich das natürliche Produktionsnievau ein, aber bei deutlich gestiegen Preisniveau.
"Neutralität des Geldes" beschreibt die Theorie, dass geldpolitische Maßnahmen (langfristig) keine realwirtschaftlichen Auswirkungen besitzt. Geldpolitik führt (langfristig) lediglich zu einer Änderung des Preisniveaus.
\[ Y = 750 + 0.8(Y - 1500) - 4000 * 0.2 + 750 = 1100 \]
IS-Kurve: \[ Y = 750 + 0.8(Y - 1500) - 4000i + 750 \] \[ 0.2Y = 300 - 4000i \] \[ i_{IS} = \frac{Y - 1500}{20000} \] LM-Kurve \[ M - P = 0.2Y - 1000i \] \[ i_{LM} = \frac{M - P - 0.2Y}{1000} \] AD-Kurve: Zinssätze gleichsetzen und nach Y auflösen \[ frac{Y - 1500}{20000} = \frac{M - P - 0.2Y}{1000} \] \[ Y = 300 + 4M - 4P \]
Neue IS-Kurve: \[ Y = 750 + 0.8(Y - 2000) - 4000i + 1000 \] \[ i_{IS} = \frac{Y - 750}{20000} \] Neue AD-Kurve: Zinssätze gleichsetzen und nach Y auflösen \[ frac{Y - 750}{20000} = \frac{M - P - 0.2Y}{1000} \] \[ Y = 150 + 4M - 4P \]
Neue IS-Kurve: \[ Y = 750 + 0.8(Y - 1500) - 4000i + 850 \] \[ i_{IS} = \frac{Y - 2000}{20000} \] Neue AD-Kurve: Zinssätze gleichsetzen und nach Y auflösen \[ frac{Y - 2000}{20000} = \frac{M - P - 0.2Y}{1000} \] \[ Y = 400 + 4M - 4P \]
Langfristig gilt, dass das tatsächliche Preisniveau gleich dem erwarteten Preisniveau ist, d.h.: \[ P = P^{e} \] \[ P = P + 0.5(Y - 1200) \] \[ Y = 1200 \] Das langfristige Preisniveau lässt sich anhand der AD-Kurve berechnen: \[ Y = 400 + 4M + 4P \] \[ 1200 = 400 + 4 * 600 - 4 * P \] \[ P = 400 \] Um den Zinssatz zu bestimmen, müssen die berechneten Werte in die Gleichung der LM-Kurve eingesetzt werden: \[ M - P = 0.2Y - 1000i \] \[ 600 - 400 = 0.2 * 1200 - 1000i \] \[ i = 4% \]
Langfristig gilt, dass das tatsächliche Preisniveau gleich dem erwarteten Preisniveau ist, d.h.: \[ P = P^{e} \] \[ P = P + 0.5(Y - 1200) \] \[ Y = 1200 \] Das langfristige Preisniveau lässt sich anhand der AD-Kurve berechnen: \[ Y = 150 + 4M + 4P \] \[ 1200 = 150 + 4 * 600 - 4 * P \] \[ P = \frac{1350}{4} = 337.5 \] Um den Zinssatz zu bestimmen, müssen die berechneten Werte in die Gleichung der LM-Kurve eingesetzt werden: \[ M - P = 0.2Y - 1000i \] \[ 600 - 337.5 = 0.2 * 1200 - 1000i \] \[ i = 2.25% \]
P = 400 ist das langfristige Preisniveau. Adaptive Erwartungsbildung bedeutet, dass die Erwartung für die Zukunft gleich dem heutigen Wert entspricht.
In anderen Worten, man geht davon aus, dass es morgen so ist wie heute.
\[ P = P^{e} = 400 \]
Da P = 400 das langfristige Preisniveau entspricht, muss das kurzfristige Preisniveau berechnet werden.
AD-Kurve:AD-Kurve:
\[ Y = 400 + 4M + 4P = 400 + 4 * 300 - 4P = 1600 - 4P \]
AS-Kurve:
\[ P = P^{e} + 0.5(Y - Y^{n}) = 400 + 0.5(Y - 1200) \]
\[ Y = 2P + 400 \]
Kurzfristiges Preisniveau:
\[ 1600 - 4P = 2P + 400 \]
\[ P = 200 \]
\[ Y = 800 \]
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