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Beim Barro-Gordon Modell wird das Zeitinkonsistenzproblem in einem sehr einfachen Modell dargestellt und kann graphisch visualisiert werden. Wir haben drei Kernkomponenten:
In jeder Zeitperiode bilden zunächst die Arbeitnehmer ihre Erwartungen, setzen diese um und anschließend bestimmt die Notenbank die Inflationsrate. Vereinfachend wird davon ausgegangen, dass die Notenbank keinem Lag-Problem unterliegt und die Inflation instantan und exakt steuern kann.
Periode 0: Der Ausgangszustand ist bestimmt durch die natürliche Arbeitslosigkeit und Nullinflation . Die Notenbank hat nun die Möglichkeit durch eine geringfügige, überraschende Inflation die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Wählt sie dabei die Inflationshöhe geschickt, so sinkt insgesamt die gesellschaftliche Verlustfunktion , da die Reduzierung der Arbeitslosigkeit stärker wiegt als der Inflationsanstieg.
Periode 1: Die Haushalte registrieren die Inflationsrate und passen ihre Erwartungen an: . Die Notenbank muss nun die Inflationsrate auf halten, um die Arbeitslosigkeit nicht über steigen zu lassen. Würde sie zur Nullinflation zurückkehren, so stiege die Arbeitslosigkeit auf . Sie kann jedoch auch die Inflation noch etwas weiter nach oben schrauben , um die Arbeitslosigkeit weiterhin unter zu halten. Allerdings funktioniert dies nicht mehr so gut, da die weitere Steigerung der Inflationsrate "teurer" ist als der erste Anstieg.4
Dieses Spiel dreht sich immer weiter, wobei die Effekte immer kleiner werden.
Periode : Irgendwann pendelt sich ein neues Gleichgewicht ein, bei dem die Inflationserwartungen wieder der optimalen Inflation entspricht. Diese Gleichgewichtsinflation ist deutlich größer als 0 . Die Arbeitslosigkeit ist allerdings wieder auf ihrem natürlichen Level, da keine Überraschungsinflation mehr herrscht. Insgesamt ist das Gleichgewicht deutlich schlechter, da hohe Inflation herrscht, aber die Arbeitslosigkeit nicht gesunken ist.
Während dieses Modell das Problem der Zeitinkonsistenz schön verdeutlicht, verbleibt jedoch die Frage, warum es in unserer Erfahrungswelt nicht zum tragen kommt. Dies lässt sich gut mit vier Argumenten begründen:
2Eine rein am Inflationsziel orientierte Notenbank wie die EZB würde in diesem Setting durch modelliert, eine die nur auf die Wirtschaftspolitik schaut und nicht auf das Preisniveau durch
3Die langfristige Bindung der Inflationserwartungen lässt sich beispielsweise durch die lange Laufzeit von Tarifverträgen begründen. Die Löhne stellen die zentrale Stellgröße einer Ökonomie dar, die von den Haushalten bestimmt wird. Durch die lange Tarifbindung werden die Inflationserwartungen, die maßgeblich für die Lohnsteigerungen sind, festgeschrieben. Erst nach Auslaufen des Tarifvertrages können die sich inzwischen angepassten Erwartungen wieder Einfluß auf die Löhne nehmen.
4Die Inflation geht quadratisch in die Verlustfunktion ein, d.h. mit steigender Steigung. Jeder Prozentpunkt mehr Inflation lässt den gesellschaftlichen Verlust stärker wachsen.
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