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Die Veränderung des Zinssatzes i wird durch eine Bewegung auf der IS-Kurve
gekennzeichnet. Bei der Veränderung anderer in der IS-Gleichung enthaltener
Variablen (T, G, I, C) verschiebt sich die IS-Kurve. Dieses Verhalten soll nun
näher beschrieben werden.
Im Ausgangspunkt, bei gegebenen Steuern, Staatsausgaben, autonomen Konsum und
autonomen Investitionen, stellt die IS-Kurve das Gleichgewichteinkommen als eine
Funktion des Zinssatzes dar. Eine Veränderung des Zinses kann durch ziehen des
Punktes
realisiert werden. Man sieht dass sich das Produktionsniveau
entsprechend der Zinsänderung anpasst.
Als Beispiel für Verschiebungen der IS-Kurve soll hier näher auf die
Veränderung der Steuern oder der Staatsausgaben eingegangen werden.
Zunächst sollen beide Effekte getrennt voneinander betrachtet werden, später
als Steuer- und Staatsausgabeneffekt zusammen.
Erhöht man die Steuern T, nimmt bei gegebenem Zinssatz das verfügbare
Einkommen ab, was zu einem Rückgang des Konsums führt. Der
Rückgang des Konsums induziert einen Rückgang der Güternachfrage
und damit einen Rückgang des Gleichgewichtseinkommens, welches von
auf
sinkt. Die IS-Kurve verschiebt sich nach links und für jeden Zinssatz ist
das entsprechende Gleichgewichtseinkommen Y nun niedriger als vor der
Steuererhöhung.
Alle Faktoren, die bei gegebenem Zinssatz zu einem Rückgang des
Gleichgewichtseinkommens fü hren, verschieben die IS-Kurve nach links. üwie
bei einer Steuererhö hung käme es bei einem Rückgang der Staatsausgaben,
dem Rückgang des autonomen Konsums oder der autonomen Investitionen zu
einer Verschiebung der IS-Kurve nach links.
Umgekehrt gilt, dass alle Faktoren, die bei gegebenem Zinssatz das
Gleichgewichtseinkommen steigen lassen, die IS-Kurve nach rechts verschieben.
Beispiele hierfür sind eine Steuersenkung, eine Erhöhung der Staatsausgaben,
eine Steigerung des autonomen Konsums oder auch der autonomen Investitionen.
Durch eine Erhöhung der Staatsausgaben steigt bei gegebenem Zinssatz
die Güternachfrage an. Das Gleichgewichtseinkommen steigt von
auf
.
In unserem Modell sind die Effekte additiv gestaltet, so dass sich die gleichzeitige
Änderung von Steuersatz und Staatsausgaben einfach analysieren lässt. Wie
oben schon nöher erläutert, bringt eine Steuererhöhung einen Rückgang des
verfügbaren Einkommens. Dadurch kommt es zu einem Rückgang des
Konsums und somit zu einem Rückgang der Güternachfrage. Die IS-Kurve
verschiebt sich folglich nach links. Bei einer Staatsausgabenerhöhung dagegen
steigt die Güternachfrage und die IS-Kurve verschiebt sich nach rechts -
beide Effekte sind also gegenläufig. Betrachtet man nun den Steuer- und
Staatsausgabeneffekt zusammen, so heben sich die Steuererhöhung und die
Staatsausgabenerhöhung nahezu auf und das neue Gleichgewichteinkommen
befindet sich nahe dem ursprünglichen Gleichgewichteinkommen. Die
durch den kombinierten Steuer- und Staatsausgabeneffekt entstehende
Kurve IS befindet sich nahe der ursprünglichen IS-Kurve. Im Grenzfall
können sich die beiden Effekte sogar vollständig aufheben. Ist der
Anstieg (Rückgang) der Staatsausgaben genauso groß wie der Anstieg
(Rückgang) der Steuern, so ist das neue Gleichgewichtseinkommen
gleich dem ursprünglichen
Einkommen
und die neue IS-Kurve ist gleich der ursprünglichen IS-Kurve.
Bei gleichgerichteten Politikmaßnahmen addieren sich die Effekte. Als
Beispiel soll der Effekt einer Steuererhöhung mit einer gleichzeitigen
Staatsausgabensenkung betrachtet werden. Durch die Steuererhöhung sinkt, wie
oben beschrieben, die Güternachfrage und die IS-Kurve verschiebt sich nach
links. Durch die Staatsausgabensenkung sinkt die Güternachfrage und die
IS-Kurve verschiebt sich ebenfalls nach links. Betrachtet man den Steuer- und
Staatsausgabeneffekt zusammen, so verschiebt sich die IS-Kurve noch weiter nach
links als bei der Betrachtung eines jeden einzelnen Effektes, da die Effekte
nun aufsummiert werden. Das neue Gleichgewichtseinkommen liegt bei
beim gegebenen Zinssatz i und ist deutlich niedriger als
.
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