7.1.3 Herleitung der Gleichung

Um die Erträge der beiden Anlagemöglichkeiten zu vergleichen, ermitteln wir diese separat. Als Inlandswährung nehmen wir exemplarisch den Euro €, 🙙 🙙♪✝¨rung den US Dollar $. ♪ ⚭ ♪🙙♪✝ ✝ ⚭ i, ✝ ♪ ⚭ 🙙♪✝ ⚭ i ⋆⚮♪. Ω⚮🙙 ♪ ℧♪♪♪♪ ✝ ⚭ E ⋆⚮♪, ♪✝ ⋆ ♪, 🙙 ♪♪ ✝ 🙙♪✝¨rung man für eine Einheit Inlandswährung erhält. Mit dem Zeitindex t bezeichnet 𝔼(Et+1) also den erwarteten Wechselkurs der nächsten Periode. Die Zeitindizes lassen wir bei den Zinsgrößen weg, um die Notation einfach zu halten. Der Anlagebetrag sei X.

Der Endwert des Euro-Assets in Euro ist offenbar X (1 + i). Der Endwert des Dollar-Assets in Euro ist X (1 + i) Et Et+1. Dies sieht man wie folgt.

Zuerst muss der Anlagebetrag in Dollar getauscht werden. Dies ergibt (Mengennotierung!) X Et$. ✝ ✝♪♪ ⚭ i ♪, ✝ ⚮ X Et (1 + i)$ ⋆. ♪ ⚭ ⚭♪ ♪♪ ♪ ¨ktauschen, also durch den zukünftigen Wechselkurs dividiert werden: X Et (1 + i) : E t+1.

Setzt man die beiden Erträge nun aufgrund der Arbitragefreiheit gleich, dann kann der Anlagebetrag herausgekürzt werden, und man sieht, dass es nur um die Renditen und nicht die Anlagesummen geht:

X (1 + i) = X (1 + i) Et Et+1 (7.1) 1 + i = (1 + i) Et Et+1 (7.2)

Um nun zur anfangs gezeigten, einfachen Formel zu gelangen, muss noch eine Approximation durchgeführt und der Erwartungswert gebildet werden.2 Zunächst logarithmieren wir beide Seiten und approximieren dann ln(1 + x) x.

ln(1 + i) = ln ((1 + i) Et Et+1 ) (7.3) ln(1 + i) = ln(1 + i) + ln(E t) ln(Et+1) (7.4) i = iΔln(E) (7.5) i i = Δln(E) (7.6)

wobei Δ die Änderung einer Größe bezeichnet. Die Änderung einer logarithmierten Größe stellt die Änderung in Prozent dar, zumindest so lange die Approximation ln(1 + x) x zulässig ist.3 Δln(E) ist also die prozentuale Änderung des Wechselkurses E. Wenn E um 0.1, also 10% steigt, dann bedeutet das eine 10 prozentige Abwertung der ausländischen Währung. Steigt E beispielsweise von E = 1$ auf E = 1, 1$ , dann muss man am Ende 110$ 100€🙙♪, 🙙 10 ⚭, ♪✝ ✝ ⋆✝, ✝ ✝ 🙙🙙 10 ♪ , ✝ 🙙🙙 🙙 ⋆ .

2Der Erwartungswert ist ein lineares Funktional, d.h. man kann nicht einfach den Erwartungswert der rechten Seite bestimmen, indem man den Erwartungswert des Wechselkurses einsetzt, da dieser im Nenner steht. Im Allgemeinen ist 𝔼 (1 x ) 1 𝔼(x). Durch die Linearisierung wird dieses Problem umgangen.

3ln (x) ln (y) = ln (x y ) = ln (1 + xy y ) xy y , also um wie viel % x größer ist als y.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de