Kapitel 2
Die Konsumentenrente

Die Wohlfahrtsökonomik versucht den Nutzen der Markteilnahme für Käufer und Verkäufer zu quantifizieren. Dieser Nutzen wird als Rente bezeichnet, für die Käufer als Konsumentenrente.
Der Konsumentenrente liegt folgende Vorstellung zu Grunde. Die Nachfragekurve spiegelt die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten wieder, also den Wert den die individuellen Käufer dem Gut zumessen. Dieser zugemessene Wert liegt für alle Käufer, welche ein Gut erwerben, über dem Preis, welchen sie dafür zahlen, da sie ansonsten das Produkt ja nicht kaufen würden. Der Nutzen, den ein Konsument aus dem Kauf des Gutes zieht ist also die Differenz zwischen dem Wert, den er dem Gut zumisst (Nachfragekurve) und dem Preis, welchen er tatsächlich zahlt.
Ist ein Konsument beispielsweise bereit, für eine Tasse Kaffee maximal 2,00 zu bezahlen und kostet die Tasse Kaffee 1,80, so stellt die Differenz, also 0,20, die Konsumentenrente dieses einzelnen Konsumenten dar. Die Konsumentenrente eines gesamten Marktes ist die Summe aller individuellen Konsumentenrenten.
Graphisch lässt sich die Konsumentenrente als die Fläche zwischen der Nachfragekurve und Preislinie darstellen, da diese Fläche den jeweiligen individuellen Nutzen (Nachfragekurve - Preis) multipliziert mit der Menge darstellt. Formal ergibt sich

RKonsumenten0Makt (N (p) pakt)dM

wobei pakt der Gleichgewichtspreis und Makt die Gleichgewichtsmenge sind. Die Konsumentenrente ist in der obigen Graphik farbig dargestellt.
Sinkt der Preis von P1 auf P2, so steigt die Konsumentenrente, wie sich an obiger Graphik ersehen lässt. Dieser Anstieg besteht aus zwei Komponenten. Zum einen steigt die Konsumentenrente der bisherigen Konsumenten, da sich ihre Kosten aufgrund der Preissenkung reduzieren. Zum anderen steigt auch die nachgefragte Menge von M1 auf M2 (entweder durch neue Konsumenten oder eine Ausdehnung der Nachfrage der bereits aktiven Käufer) und auch dieser neuen Konsum generiert Konsumentenrente.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de