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9.1 Die Wahlmöglichkeiten des Konsumenten

Mögliche Konsumbündel bei vollständigem Verbrauch des Budgets
Menge 1
(in Stück)
Menge 2
(in Stück)
Ausgaben für
1 (in Euro)
Ausgaben für
2 (in Euro)
Gesamtausgaben (in Euro)
A 667 0 1000 0 1000
B 600 67 900100 1000
C 533 133 800 200 1000
D 467 200 700 300 1000
E 400 267 600400 1000
F 333 333 500 500 1000
G 267 400 400 600 1000
H 200 467 300700 1000
I 133 533 200 800 1000
J 67 600 100 900 1000
K 0 667 01000 1000

2004006008001000120014001600180020002200240020040060080010001200
Gut 2
Gut 1
Budget = 1000.00
P1: Preis für Gut 1 = 1.50
P2:Preis für Gut 2 = 1.50
K
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J

Im folgenden Abschnitt soll die Theorie der Konsumentscheidungen dargestellt werden. Hierzu gehen wir von einem repräsentativen Haushalt aus, welcher sein Einkommen vollständig für den Konsum von nur zwei Gütern ausgibt. Diese vereinfachende, modellhafte Annahme erlaubt eine genauere Analyse der theoretischen Vorgänge, die hinter dem Verhalten des Konsumenten stehen. In unserem Beispiel seien diese beiden Güter 1 und 2. Selbstverständlich kann der Haushalt nicht beliebig viel dieser beiden Güter konsumieren, denn seine Ausgaben sind durch sein verfügbares Einkommen beschränkt. In obiger Graphik können wir nun das erzielte Einkommen des Haushalts und die Preise für 1 und 2 variieren und beobachten, wie sich dies auf verschiedene, mögliche Kombinationen von 1 und 2 auswirkt. Dazu ist in den Spalten 4 und 5 der Tabelle dargestellt, wie der Haushalt sein Einkommen anteilig auf den Konsum von 2 oder 1 aufteilt, z.B. werden in der Zeile C 800 des Einkommens für den Konsum von 1 und 200 des Einkommens für den Konsum von 2 ausgegeben. Die gesamten Ausgaben addieren sich immer zu 100% des Einkommens (1000 zu Beginn). In den Spalten 2 und 3 kann man dann ablesen, welche Mengenkombinationen sich daraus ergeben, jeweils abhängig von den Preisen für die beiden Güter. Beim Konsumbündel A beispielsweise entscheidet sich der Konsument dafür, sein komplettes Einkommen nur für 1 auszugeben. Logischerweise steigt die so konsumierbare Menge mit steigendem Einkommen und sinkt mit steigendem Preis für 1, verändert sich aber nicht bei unterschiedlichen Preisen für 2. Analoges gilt für die Güterkombination K. Teilt er dagegen sein Einkommen wie in den dazwischen liegenden Zeilen zu sehen auf beide Güter auf, so ist das konsumierte Güterbündel sowohl von beiden Preisen als auch vom verfügbaren Einkommen abhängig. Für welches Güterbündel sich der Konsument am Ende entscheidet, wird Gegenstand der Untersuchung auf den folgenden Seiten sein. Betrachtet man die im rechten Koordinatensystem abgetragenen Punkte A bis K, so lässt sich aber jetzt schon vermuten, dass die möglichen Konsumbündel bei vollständigem Budgetverbrauch alle auf einer Geraden liegen.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de