9.1 Die Wahlmöglichkeiten des Konsumenten

Mögliche Konsumbündel bei vollständigem Verbrauch des Budgets
Menge 1
(in Stück)
Menge 2
(in Stück)
Ausgaben für
1 (in Euro)
Ausgaben für
2 (in Euro)
Gesamtausgaben (in Euro)
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K

Im folgenden Abschnitt soll die Theorie der Konsumentscheidungen dargestellt werden. Hierzu gehen wir von einem repräsentativen Haushalt aus, welcher sein Einkommen vollständig für den Konsum von nur zwei Gütern ausgibt. Diese vereinfachende, modellhafte Annahme erlaubt eine genauere Analyse der theoretischen Vorgänge, die hinter dem Verhalten des Konsumenten stehen. In unserem Beispiel seien diese beiden Güter 1 und 2. Selbstverständlich kann der Haushalt nicht beliebig viel dieser beiden Güter konsumieren, denn seine Ausgaben sind durch sein verfügbares Einkommen beschränkt. In obiger Graphik können wir nun das erzielte Einkommen des Haushalts und die Preise für 1 und 2 variieren und beobachten, wie sich dies auf verschiedene, mögliche Kombinationen von 1 und 2 auswirkt. Dazu ist in den Spalten 4 und 5 der Tabelle dargestellt, wie der Haushalt sein Einkommen anteilig auf den Konsum von 2 oder 1 aufteilt, z.B. werden in der Zeile C 800 des Einkommens für den Konsum von 1 und 200 des Einkommens für den Konsum von 2 ausgegeben. Die gesamten Ausgaben addieren sich immer zu 100% des Einkommens (1000 zu Beginn). In den Spalten 2 und 3 kann man dann ablesen, welche Mengenkombinationen sich daraus ergeben, jeweils abhängig von den Preisen für die beiden Güter. Beim Konsumbündel A beispielsweise entscheidet sich der Konsument dafür, sein komplettes Einkommen nur für 1 auszugeben. Logischerweise steigt die so konsumierbare Menge mit steigendem Einkommen und sinkt mit steigendem Preis für 1, verändert sich aber nicht bei unterschiedlichen Preisen für 2. Analoges gilt für die Güterkombination K. Teilt er dagegen sein Einkommen wie in den dazwischen liegenden Zeilen zu sehen auf beide Güter auf, so ist das konsumierte Güterbündel sowohl von beiden Preisen als auch vom verfügbaren Einkommen abhängig. Für welches Güterbündel sich der Konsument am Ende entscheidet, wird Gegenstand der Untersuchung auf den folgenden Seiten sein. Betrachtet man die im rechten Koordinatensystem abgetragenen Punkte A bis K, so lässt sich aber jetzt schon vermuten, dass die möglichen Konsumbündel bei vollständigem Budgetverbrauch alle auf einer Geraden liegen.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de