8.3 Graphische Darstellung des Gleichgewichts

Das monetäre Modell verbindet den Devisenmarkt (PPP 8.2) und mit der heimischen Makroökonomie (Geldnachfragegleichung 8.1). Die unten stehende Graphik stellt beide Märkte dar. Mit den beiden Buttons kann zum einen das Gleichgewicht ein- und ausgeblendet werden und zum anderen eine Erläuterung zum Devisenmarkt aufgerufen werden.

Den Devisenmarkt stellen wir im S-P-Diagramm dar. Dabei ist die Kaufkraftparität P = SP eine Ursprungsgerade, die den Quadranten in zwei Teile teilt. In der unteren Hälfte ist die heimische Volkswirtschaft überkompetitiv, d.h. Waren aus dem Inland können auf dem internationalen Markt günstiger verkauft werden als Waren aus dem Ausland. Dies kann mit Hilfe des Testpunktes T einfach veranschaulicht werden. Befindet man sich mit T in einer Situation im Bereich unterhalb der PPP-Geraden, so ist (1) das heimische Preisniveau P1 niedriger als das Preisniveau P2, das bei diesem Wechselkurs der PPP entspräche, oder anders herum (2) ist der Wechselkurs S2 stärker abgewertet als der Wechselkurs S1, der bei diesem Preisniveau der PPP entspräche, oder (3) eine Kombination aus beidem. Heimische Waren sind günstiger als Waren aus dem Ausland. Die heimischen Exporte boomen, die Importe sind gering und die Außenhandelsbilanz ist positiv.

In der oberen Hälfte dreht sich die Situation um, die heimische Volkswirtschaft hat Wettbewerbsnachteile und ist unterkompetitiv. Befindet man sich mit T in einer Situation im Bereich oberhalb der PPP-Geraden, so ist (1) das heimische Preisniveau P1 höher als das Preisniveau P2, das bei diesem Wechselkurs der PPP entspräche, oder anders herum (2) ist der Wechselkurs S2 stärker aufgewertet als der Wechselkurs S1, der bei diesem Preisniveau der PPP entspräche, oder (3) eine Kombination aus beidem. Heimische Waren sind teurer als Waren aus dem Ausland. Die heimischen Exporte sind gering, die Importe hoch und die Außenhandelsbilanz ist negativ.

Mit Hilfe des zweiten Buttons kann man das Gleichgewicht einblenden. Wir beginnen auf dem heimischen Markt. Das Geldmarktgleichgewicht (MD = MS) legt im y P Diagramm die Geldnachfragekurve fest. Für eine gegebene Wirtschaftsleistung y0 (vertikale Linie) ergibt sich nun ein dazugehörendes Preisniveau P0.Überträgt man dieses auf den Devisenmarkt (gestrichelte Linie), so ergibt sich als Schnittpunkt mit der PPP-Geraden der gleichgewichtige Wechselkurs S0. Das Gleichgewicht ist eine Attraktor und selbst stabilisierend. Wäre man beispielsweise an einem Punkt mit zu hohem Wechselkurs (Überbewertung der heimischen Währung Saktuell < SPPP   der Wert von S ist zu niedrig) für das gegebene Preisniveau, so würden die Exporte leiden und die Außenhandelsbilanz negativ. Somit würde eine vermehrte Nachfrage nach Devisen und eine Überangebot an heimischer Währung entstehen, welche den Wechselkurs (=Preis der eigenen gegenüber der fremden Währung) wieder nach unten drückt. Die Überbewertung wird abgebaut.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de