9.7 Engelkurven: normale vs. inferiore Güter

Die Graphik beschreibt die Herleitung der Engelkurven, also der Beziehung zwischen dem Einkommen und der nachgefragten Menge. In der linken Graphik sind beispielhaft drei Budgetgeraden stellvertretend für ein geringes, ein mittleres und ein hohes Einkommen eingezeichnet. Zu diesen sind jeweils die optimalen Nutzenindifferenzkurven angetragen (vergleiche Kapitel Verbraucherentscheidung). Der Berührpunkt der Indifferenzkurve mit der jeweiligen Budgetgeraden stellt den optimalen Konsumpunkt dar. In der rechten Graphik tragen wir zu jedem Einkommensniveau die im Optimum nachgefragte Menge ab.
Mit Hilfe des Schiebereglers kann das aktuelle Einkommensniveau eingestellt werden. Der rote Punkte in der linken Graphik zeigt den jeweiligen optimalen Konsumpunkt. In der rechten Graphik ist der entsprechende Punkt im Einkommens-Mengen-Diagramm abgetragen.
Im Bereich niedriger Einkommen sind nahezu alle Güter normale Güter, d.h. bei steigendem Einkommen steigt auch die nachgefragte Menge. Intuitiv lässt sich dies folgendermaßen begründen: Das höhere Einkommen erlaubt es das zusätzlich vorhandene Geld (zumindest teilweise) für das Gut auszugeben und so den Nutzen zu steigern. Ab einer gewissen Einkommenshöhe wird das Gut jedoch zunehmend durch ein höherwertiges ersetzt. Dann nimmt die Nachfrage mit zunehmendem Einkommen ab, das Gut ist inferior. Ein typisches Beispiel für den Wandel vom normalen zum inferioren Gut ist einfaches Graubrot. Ab einem gewissen Einkommen, wird dieses Grundnahrungsmittel vermehrt durch Alternativen wie Brötchen oder Baguette ersetzt.


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Prof. Dr. Christian Bauer, Lehrstuhl für monetäre Ökonomik, Universität Trier, D-54296 Trier, E-mail: bauer@uni-trier.de