9.10 Giffen-Güter

Güter, bei denen eine Erhöhung des Preises zu einem Anstieg des Konsums dieses Gutes führt, nennt man Giffen-Güter. Ein solcher Fall ist hier dargestellt. Die zugrundeliegende Nutzenfunktion ist U = x4 (6y)2
Die Existenz von Giffen-Gütern ist nach wie vor umstritten. Eine einigermaßen aktuelle Studie von Jensen und Miller (2007) finden Sie hier.
Beispielhaft soll das Phänomen des Giffen-Gutes anhand des Grundnahrungsmittels Kartoffeln dargestellt werden. Giffengüter sind vermutlich nur im Bereich von Grundnahrungsmitteln bei geringen Einkommen möglich. Angenommen der Haushalt hat ein relativ geringes Einkommen, welches er auf den Konsum von Kartoffeln und Fleisch aufteilen muss. Aufgrund des geringen Einkommens muss der Haushalt sehr viel seines täglichen Nahrungsbedarfs durch Kartoffeln decken und kann nur wenig Fleisch konsumieren. Eine Änderung des Kartoffelpreises ändert das effektiv für den Haushalt verfügbare Einkommen. Steigt nun der Kartoffelpreis, so sinkt das effektiv verfügbare Einkommen und der Haushalt wird mehr Kartoffeln und weniger Fleisch kaufen, um den Nahrungsbedarf decken zu können. Sinkt der Preis, werden dementsprechend wieder weniger Kartoffeln und mehr Fleisch konsumiert um die Nahrungsverteilung ausgeglichener zu gestalten. Steigt das nominale Einkommen soweit an, das der Haushalt keine Mangelernährung mehr fürchten muss und eine ausgewogene Kost finanzierbar ist, so wird aus dem Giffen-Gut Kartoffeln wieder ein normales Gut. Die Eigenschaft für ein Gut, Giffen-Gut zu sein, nur für begrenzte Preisspannen und Einkommensumstände gegeben.


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